DIO
DI 58
1
Dom-Museum
vor 780, um 1680
Beschreibung
Reliquiar.1​ Gründungsreliquiar, Lipsanotheca Mariana, Heiligtum Unserer Lieben Frau. Silber. Die eigentliche Reliquienkapsel ist in Form einer stark abgeplatteten Halbkugel mit ellipsenförmiger Grundfläche ausgeführt. Auf der halbkreisförmigen Vorder- und Rückseite jeweils vertiefte, mit Gold ausgelegte Rankenornamente. Inschrift A befindet sich auf dem Kamm der Reliquienkapsel. Sie ist zwischen zwei Rahmenstreifen ohne Worttrennung eingraviert und nielliert. Die Buchstaben sind stark abgerieben. Im Wort CORPORA und am Ende von SEPVLTA ist der Befund durch zwei Vernietungen gestört, an denen sich vielleicht die Aufhängevorrichtung für einen Tragriemen (vgl. Nr. 151​) befunden hat. Gestört ist auch der Anfang der Inschrift: Durch eine Verkürzung der Reliquienkapsel um ca. 0,5 cm ist der erste Buchstabe nur noch zu einem Drittel sichtbar. Diese Beeinträchtigung könnte von einer Reparatur im Jahr 1680 stammen, die notwendig wurde, nachdem das Reliquiar gestohlen und aufgebrochen worden war.2​ Möglicherweise ist auch um diese Zeit Inschrift B in zwei Zeilen auf der Bodenplatte der Reliquienkapsel angebracht worden.3​ Für die Reliquienkapsel wurde um 1400 ein Fuß angefertigt,4​der im 17. Jahrhundert ersetzt worden ist. Der heutige Fuß besteht aus einer Vierpaß-Grundplatte, die mit zwölf Steinen in vier Dreiergruppen besetzt ist. Die Grundplatte des Fußes steigt in einen kantigen Ständer an, an dessen Knauf zwischen kugelig vorgewölbten Partien sechs Rotuli angebracht sind, darauf Inschrift C glatt vor waagerecht schraffiertem Hintergrund. Den oberen Teil des Ständers bilden vier eckige, nach außen gebogene Stützen, auf denen ein ovales, durchbrochenes Band die Basis der Reliquienkapsel umschließt. Das Band, das nach stilkritischen Erwägungen aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts stammt,5​ ist mit Edelsteinen besetzt und mit Engeln sowie Löwen, Greifen (?) und anderen Tiergestalten verziert. Es schließt oben mit einer Kante aus abgeflachten Bögen ab. An dem Band setzt ein zweiteiliger, mit Edelsteinen besetzter Bügel an, der oben mit einem Splint verschlossen werden kann und die Reliquienkapsel festhält. Auf der im 14. Jahrhundert hergestellten Kopie der Lipsanotheca fehlen die Inschriften.6
Abbildungen
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Nr
URL
Copyright
Beschreibung
Abbildungen
1
Reliquieninschrift [1/4]
Abbildungen
2
Reliquieninschrift [2/4]
Abbildungen
3
Reliquieninschrift [3/4]
Abbildungen
4
Reliquieninschrift [4/4]
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1
Veröffentlicht
Durchsuchbar
Geändert
30.03.23, 15:20