Prunkdolch mit Scheide. Gefunden am 25. Oktober 1865 bei Aufräumungsarbeiten in der Gruft der fürstlichen Grabkapelle der Stephanskirche auf dem „Boden eines Zinnsarges“1, dort bis 1967 in einem Wandschrank aufbewahrt, seitdem am heutigen Standort (Inv.-Nr. VII, 8). Der Holzgriff des mit kurzer Parierstange versehenen Dolches ist abgebrochen, die Klinge steckt (festgerostet) in einer reich verzierten, aus vergoldetem Silberblech gefertigten, durch drei Schaftringe gegliederten Scheide, die unten in einen dicken Knauf endet. Auf der oberen Vorderseite ist ein Ritter im Harnisch eingraviert, in der Rechten einen Wappenschild, zur Linken ein sitzender Löwe. Die untere Hälfte ist – umgeben von Renaissance-Ornamenten – mit Ranken, Tüchern, Vasen, Fruchtgehänge und zahlreichen Tieren, wie Drachen, Löwen, Hunden, Vögeln, Schnecken und einem Krebs verziert. Auf der Rückseite Marke mit Beschauzeichen2, darunter konturierte Inschrift in drei Zeilen mit der Gewichtsangabe.
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