DIO
DIO 1
SN1, 39
Dom, Langhaus
ca. 1335–1338
Beschreibung
Tumbenplatte des Erzbischofs Peter von Aspelt († 1320). Ursprünglich befand sich die Platte wahrscheinlich in der Allerheiligenkapelle, der östlichsten Kapelle des südlichen Seitenschiffs, in der Peter von Aspelt einer Nachricht in Georg Helwichs Annales archiepiscoporum zufolge begraben wurde. Bereits im 17. Jahrhundert befand sich die Platte im Langhaus, wo man sie am nordöstlichen Mittelpfeiler aufgehängt hat.1​ Die hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein besteht aus einem Stück und wird von einer reich profilierten Leiste gerahmt. Auf der äußeren Schräge des Rahmenprofils befindet sich eine Umschrift (A), deren einzelne Verse durch Quadrangel getrennt werden. Die Umschrift beginnt rechts oben und läuft wie bei Tumben üblich von außen lesbar um. Auch die Unterseite des Rahmens ist sorgfältig profiliert2​. Im vertieften Mittelfeld sind der Erzbischof und drei Könige im Halbrelief dargestellt, die unter einem krabbenbesetzten Kielbogen stehen. Der Erzbischof im Ornat steht überlebensgroß zwischen den Königen, die ihm nur bis zur Brust reichen. Der Kielbogen wird von zwei zierlichen Säulchen mit Kelchblockkapitellen getragen und von einer mächtigen Kreuzblume bekrönt. Die Säulchen tragen zudem die bis zur oberen Rahmenleiste aufstrebenden, ebenfalls mit Krabben besetzten und von Kreuzblumen bekrönten Fialen. Die Zwickel füllt eine auf einer Mauer aufsitzende, in flachem Relief ausgeführte Maßwerkgalerie mit Rautenabschluss. Die Figur des Erzbischofs schwingt mit der linken Hüfte weit nach außen, um den Königen, die sich zu seiner Rechten befinden, Raum zu bieten. Sein waagrechter rechter Oberarm ist nach unten abgewinkelt, um dem König zu seiner Rechten die Krone aufs Haupt zu setzen; der linke Arm wird nahe am Körper entlang geführt und dann in einem spitzen Winkel nach oben hin abgeknickt, um den König links von ihm ebenfalls zu krönen. Der Kopf des Bischofs ist auf ein Kissen gebettet. Links sowie rechts des Kissens, rechts jedoch weiter unten angeordnet, verläuft ein weißes Band mit einer schwarz gefassten Inschrift (B), bei der Quadrangel als Vers- und Worttrenner dienen. Das Pedum, dessen Krümme reich mit Krabben besetzt ist, lehnt in der Armbeuge Peters von Aspelt. Alle drei Könige halten in ihren rechten Händen das königliche Zepter, die beiden Könige seitlich des Bischofs zudem auch in der Linken einen Reichsapfel. Den Königsfiguren sind über geschachtem Grund Wappen auf die Brust gemalt. Alle vier Personen stehen auf drei Löwen. Die farbige Fassung des Grabmals stammt aus dem Jahr 1834 und wurde von einem Mainzer Maler namens Gräf nach den mittelalterlichen Farbresten rekonstruiert.3
Abbildungen
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Nr
URL
Copyright
Beschreibung
Abbildungen
1
Tumbenplatte des Erzbischofs Peter von Aspelt, Gesamtansicht
Abbildungen
2
Tumbenplatte des Erzbischofs Peter von Aspelt, Detail
Abbildungen
3
Tumbenplatte des Erzbischofs Peter von Aspelt, Detail
Abbildungen
4
Tumbenplatte des Erzbischofs Peter von Aspelt, Detail
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27.03.23, 16:10