DIO
DIO 1
SN1, 2
Dom- und Diözesanmuseum
um 900
Beschreibung
Sogenanntes Hattofenster. Hochrechteckiger Kalksteinblock, heute in der mittelalterlichen Abteilung des Dom- und Diözesanmuseums (Inventar-Nr. PS 00114). Im Jahr 1861 von Prälat Friedrich Schneider in der Ostwand eines gewölbten Kellerraums des im zweiten Weltkrieg zerstörten Wohnhauses „Zum Eckrädchen“, heute Weintorstr. 11, entdeckt.1​ Möglicherweise gehörte dieser Steinrahmen zur ehemaligen St. Mauritiuskirche, die im späten 9. Jahrhundert erbaut wurde und sich bis 1814 an dieser Stelle befand. Der Steinrahmen hätte sich dann innerhalb der gerade geschlossenen Ostwand des südlichen Seitenschiffs befunden.2​ Aus den Grabungsbefunden von 1945 schloss Arens, dass die Seitenschiffe der Mauritiuskirche erst im frühen 13. Jahrhundert angefügt wurden.3​ Trotzdem hielt er St. Mauritius für den ursprünglichen Standort des Objektes. Andere vor ihm meinten, das „Hattofenster“ sei vom alten Dom nach St. Mauritius verschleppt worden.4​ Mehrheitlich wird der alte Dom mit der heutigen Johanniskirche identifiziert.5​ Der hochrechteckige Steinrahmen mit ausgesparter rundbogiger Öffnung ruht auf einer Sohlbank, die an der Vorderseite eine gerahmte Akanthusranke zeigt. Die seitlichen Rahmenleisten werden von einer flachen äußeren Leiste und einem inneren Rundstab begrenzt, so dass eingetiefte Felder entstehen, die unterschiedlich gestaltete Rankenornamente zeigen: Links wird dieses Rankenornament so gebildet, dass eine Ranke kreisrunde Felder ausspart, die jeweils die untereinander angeordneten Dreiblätter, die man als vereinfacht ausgeführte Palmetten deuten könnte, umschließen. Die rechte Rahmenleiste setzt sich aus einer Ranke zusammen, die in intermittierender Form Halbpalmetten ausbildet. Die obere Rahmenleiste ist ebenfalls eingetieft und mit einer erhabenen Inschrift (B) versehen, die in der Mitte von einem Medaillon mit der Hand Gottes unterbrochen wird. Eine Umschrift (A) verläuft um die Rundbogenöffnung herum und wird von dem schon erwähnten Rundstab begleitet. Dieser weist in Kämpferhöhe zierliche Blattkapitelle auf, die den sich als Rundstab fortsetzenden Bogen tragen und denen ornamentierte griechische Kreuze entwachsen. In den oberen äußeren Kreuzwinkeln erscheinen zwei reliefierte Brustbilder, die durch schräg darunter liegende Inschriften (C) als Michael und Gabriel ausgewiesen werden. Die Rückseite ist unbearbeitet. Ursprünglich bestand der Steinblock aus einem Stück, ist jedoch aufgrund seines Standortwechsels vom östlichen Domkreuzgang an einen anderen Standort in zwei Teile zerbrochen und nachträglich wieder zusammengefügt worden.6​ Da die eingeschlagenen Löcher vor allem in der linken inneren Bogenlaibung zu größeren Beschädigungen der Inschrift führten, wurden sie wohl erst nachträglich eingefügt.
Abbildungen
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27.03.23, 16:10