Astronomische Uhr, Holz, bemalt. Ursprünglich an der Westwand des südlichen Querhauses über dem Treppenaufgang zum Dormitorium. Seit 1894/95 an der Westwand des südlichen Seitenschiffs.
Die Uhr bestand ursprünglich aus einem hölzernen Zifferblatt und war mit einem Figurenumgang ausgestattet. Voss zufolge zogen durch die beiden noch vorhandenen Öffnungen am unteren Rand des Zifferblatts silberne Apostelfiguren an einer silbernen Christus- oder Madonnenfigur vorbei. Diese wurden jedoch 1637 von schwedischen Soldaten geraubt (Voss, Doberan, S. 74). Erhalten ist lediglich das hölzerne Ziffernblatt, welches von Schlie als "verstümmelt, mit Resten von Fialen und von Malereien" beschrieben wird.
Auf dem runden Zifferblatt sind am äußersten Ring die zweimal zwölf Stunden des Tages (L​) abzulesen. Die Temporalstunden (M​) sind mit den Angaben der Himmelsrichtung (H​-K​) in einem inneren Kreis angebracht. Im Zentrum des Zifferblattes können der Horizont und die Wendekreise (N​-U​) abgelesen werden. In den Zwickeln der Holztafel Brustfiguren der vier Weltweisen, wie es auch an der astronomischen Uhr in der Stralsunder Nikolaikirche zu finden ist. Es handelt sich hierbei ebenfalls um Claudius Ptolemäus, Kg. Alfons X. von Kastilien, Hali (wohl Ibn Ridwan) und Albumasar, die Schriftbänder halten (A​-F​). Auffällig sind weitere Parallelen zur Stralsunder Uhr, wie etwa die Darstellung von Ptolemäus und Alfons als gekrönte Könige. Hali und Albumasar tragen auch hier Phantasiehüte.