Sakramentsturm (Tabernakel). Eichenholz, geschnitzt und farbig gefasst. Nördlich vor dem Hochaltar. Um 1368 nach Laabs, 1350/60 Erdmann. Restauriert 1847/1848,1​ dabei Reihenfolge der Figuren und teilweise Maßwerk verändert, Polychromie erneuert, dabei auch Inschriften ergänzt.
Sechseckiger Grundriss, mit Sockelgeschoss und zweigeschossigem Corpus. Umlaufend in den beiden Corpusgeschossen je sechs Figuren: Im unteren Teil sitzen Melchisedek (A​), Abel (Schlie: Agnes, B​), David (C​), Benedikt von Nursia (D​), Deborah (E​) und Bernhard von Clairvaux2​ (F​; Zustand Mai 2013;3​). Die Standfiguren der oberen Abteilung sind Maria (G​), Johannes Bapt. (H​), Johannes Ev. (I​) oder Petrus, Jakobus d. Ä. (J​), Paulus (K​) und der hl. Gregor (L​) oder Johannes Ev.4​ Im oberen Geschoss hinter Jakobus d. Ä. eine verschließbare Öffnung für das Allerheiligste. Das auf das Corpus aufgesetzte Maßwerk verjüngt sich nach oben und endet in einer schlanken Fiale.
"Die Beischriften von Maria, Johannes Bapt. und Petrus [= Johannes Ev.?] sind alt, die übrigen weitgehend rekonstruiert" (Erdmann, S. 56). Ein Vergleich der heute sichtbaren Inschriften mit Lisch, Doberan II, ergibt, dass in der Mitte des 19. Jh. die Inschriften C​, F​, J​ und K​ komplett neu aufgetragen wurden bzw. dass nur die Inschriften E​ und G​ vollständig erhalten waren. Die Texte werden daher mit den bei Lisch gesetzten eckigen Ergänzungsklammern wiedergegeben, um das Ausmaß der im 19. Jh. erfolgten Erneuerung des Sakramentsturms deutlich zu machen.