Grabplatte für die Herzogstochter Anna († 1464). Im sechsten Joch des nördlichen Seitenschiffs zum Mittelschiff hin aufgerichtet, ursprünglich vor dem Altar im Hochchor.1​ Im Innenfeld unter einem spätgotischen, üppigen, dreibogigen Baldachin die stehende Figur der Verstobenen mit offenem Haar, Kranz und Federschmuck sowie modischer Kleidung, z. B. mit geschlitzten Ärmeln. Die Figur steht auf einem Maßwerksockel, der Dreidimensionalität simuliert. In den Ecken der Grabplatte vier Wappenschilde, ein weiterer in der Mitte der oberen Schmalseite. Die umlaufende Inschrift, erhaben in vertiefter Zeile, beginnt in der linken unteren Ecke. Die Buchstaben sind ober- und unterhalb der Zeile mit Schleifenornamenten verziert. Worttrenner in Form von Quadrangeln. Der Zeilen- und Figurenhintergrund ist dunkel ausgelegt, die Figur im Flachrelief ausgeführt.
"Unmittelbar vor dem Altare liegt ein sehr großer Leichenstein mit dem Bilde einer Fürstin in einer Nische, von sehr reicher, zierlicher mitunter gezierter Arbeit. An den vier Ecken stehen vier Wappenschilde: neben der Figur rechts mit dem mecklenburgischen Stierkopfe, oben links mit den rostockischen Greifen, unten links mit dem werleschen Stierkopfe, unten rechts mit dem stargardischen Arme; der letzte Schild zeugt wohl dafür, dass der Stein später nachgelegt ist, sonst wäre dieser Schild von Wichtigkeit für die Heraldik." (Lisch)
Voss, S. 138: "Die modisch gekleidete Fürstin steht auf einem von Maßwerk durchbrochenen Sockel. In den Geschossen der kompliziert konstruierten Pfeiler, die den räumlich gestaffelten Baldachin tragen, sind Ansätze zur Zentralperspektive zu finden: Untersicht über Aufsicht der Ebenen. Das Stabwerk der Pfeiler trägt sich überschneidende Wimperge, in ihm stehen - fast verborgen - Heiligenfiguren. Auf Konsolen setzen säbelschwingende Reiter zum Sprung an, hoch über ihnen flattern gespaltene Wimpel an hohen Lanzen." --> Turnierszenen